Die Macht der Zeit

«Time is the most powerful force in the universe.»

Mein fertiges Projekt:

Wenn man den Deckel mit dem Gummizug öffnet…

…entdeckt man drinnen eine dargestellte Metamorphose eines Schmetterlings mit einem passenden Spruch, der die Macht der Zeit zum Ausdruck bringt.

Die Metamorphose eines Schmetterlings soll nach meiner Ansicht die Zeit symbolisieren. Die Zeit ist immens kraftvoll und mächtig, denn sie ist nicht aufzuhalten oder zu beeinflussen. Wenn die Zeit einmal vergangen ist, kann man sie nicht mehr zurückholen. Man kann die Zeit auch nicht vor spulen oder aufhalten. Die Zeit besteht aus den drei Teilen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Alle drei beeinflussen sich gegenseitig und sind miteinander verknüpft. Die Vergangenheit und die Ereignisse, die wir erlebt haben, machen uns zu dem Menschen der wir heute sind. Die Gegenwart ist der Moment, in dem wir heute leben. Die Zukunft ist unvorhersehbar und ungewiss. Die Zukunft wird zur Gegenwart und die Gegenwart wird zur Vergangenheit.  

Welcher Zeitform würden Sie die grösste Macht zuordnen?

Prozess

Die neun Schritte der Metamorphose eines Schmetterlings habe ich mit einem weichen, gut formbaren, schwarzen Draht nach meinen Skizzen, die ich bei der Recherche mir aufgezeichnet habe, versucht so genau wie möglich nach zu bilden. Man soll sehen und erkennen, wie sich neben der Form auch die Grösse der Raupe bis hin zum Schmetterling sich entwickelt. Wegen der Grösse der Objekte musste ich den Draht mit der Hand formen, die Zange konnte ich nur zum Schneiden des Drahtes brauchen. Lange hatte ich darüber nachzudenken, wie ich die Rose auf dem Karton optimal zu befestigen und zu platzieren habe. Ich wollte meine Arbeit so gestalten, dass der Karton auf dem dann die ausgelegte rote Rose und die einzelnen Metamorphose-Phasen sowie der ausgewachsene Schmetterling zu sehen sind, schräg zum Betrachter hingeneigt werden.  Der Grund dafür ist, dass beim Öffnen der Schachtel der Betrachter für gewöhnlich schräg vor dem Karton sitzt. Ich wollte, dass der Betrachter aber im rechten Winkel auf das Geschehen in der Box blickt und so die Arbeit besser und vor allem ersichtlicher zur Geltung kommt. Die Kartonschachtel wurde also auch in der Höhe abgesetzt und die Seitenwände sowie der Deckel nun abgeschrägt. Auch das soll der Schachtel eine gewisse Besonderheit verleihen. Da die reine Kartonoberfläche mir etwas zu «billig» erschien und um der Kartonschachtel besseren Halt zu geben, wurde alles mit einem braunen Klebeband bezogen. Erst dabei fiel mir auf, dass da noch was fehlte. So kam noch das Gummiband und der Knopf hinzu, damit der Eindruck von der Kartonschachtel beim Betrachter in Richtung einer «Mappe» oder eines «Dossier» verschoben wird und die Neugierde es zu öffnen gesteigert wird. Das Gummiband hat aber auch eine praktische Seite, denn es dient der Fixierung des Deckels. Damit das Ganze auch gut haltbar ist, wurde das Gummiband und der Knopf vernäht und nicht geklebt.

Betrachtung / Auseinandersetzung mit meiner bildnerischen Arbeit

Mir persönlich gefällt das Endergebnis meiner Arbeit sehr. Die Kartonschachtel regt zum Nachdenken an, da man auch bei genauem Hingucken nicht darauf schliessen kann, was sich wohl darin befindet. Das Gummiband und der Knopf verleihen ihr zusammen mit der niedrigen Höhe und den abgeschrägten Seiten ein spezielles Aussehen. Nach dem Öffnen des Deckels ist die Metamorphose gut zu erkennen, da neben dem Spruch rechts noch ein Bild über die Verwandlung von der Raupe zum Schmetterling auf der Innenseite des Kartondeckels angebracht ist.

Mögliche Weiterentwicklung meiner Arbeit

Sehr gerne hätte ich den vollständigen Schmetterling beim Blatt Nummer neun so gestaltet, dass dieser beim Aufklappen der Kartonschachtel wie quasi aus der Schachtel herausfliegt. Alle meine Versuche in diese Richtung gingen leider schief. Das Problem war, dass beim mehrmaligen Öffnen der Schachtel die Faden, mit denen der Schmetterling in die Luft gehoben wurde, hängen blieben.

Recherche zu einer künstlerischen Position

Paul Villinski- amerikanischer Bildhauer, der vor allem für seine grossformatigen Installationen einzelner Schmetterlinge aus Aluminiumdosen bekannt ist, die auf den Strassen von New York City zu finden sind.

„Paradigm II,“ 2012, Aluminium (found cans), wire, Flashe, site-specific installation, private collection, CA

Warum arbeitet dieser Künstler mit Schmetterlingen?

Schließlich arbeiten die Schmetterlinge symbolisch, und ich versuche, eine konzeptionelle Einheit zwischen Materialien, Prozessen und Bildern zu entwickeln:

Die Verwandlung von verschmutzten Bierdosen in Schmetterlingsherden spiegelt den Akt der Transformation und Wiedergeburt wider, den Schmetterlingen in allen Kulturen symbolisieren.


Schmetterlinge scheinen unmöglich. Wie können diese lächerlich zarten Kreaturen, die anscheinend vom geringsten Windhauch umhergeweht werden, tatsächlich viele tausend Meilen fliegen, um zu wandern? Wie kommt es, dass ein angeborenes GPS zwischen den Generationen sie Jahr für Jahr zum selben Baum führt? Sind wir ihnen ähnlicher als wir vermuten oder könnten wir es sein?

-Paul Villinski

Bezug dieses Werks mit dem Thema «Macht»:

Mit der Verwandlung von verschmutzten Bierdosen in Schmetterlingsherden bringt der Künstler Paul Villinski gekonnt die Transformation von der Raupe zum Schmetterling zum Ausdruck. Dieser Recyclingprozess beschreibt sehr genau die Metamorphose eines Schmetterlings und wie sich die Raupe schrittweise mit der Zeit in etwas wundervolles verwandelt. Seine Werke haben mich sehr inspiriert, da sie so gut zu meinem Projekt zum Thema «Macht» passen. Mit meinem Projekt möchte ich gerne anhand der dargestellten Metamorphose eines Schmetterlings in einer Kartonschachtel den Betrachtern meines Werkes die Macht der Zeit vermitteln.