Es gäbe so viele Dinge, die man nicht mit Macht als negativen Begriff in Verbindungen setzen müsste, wäre da nicht der Mensch. Andererseits gibt es auch unzählige Dinge, die nur dank dem Menschen Macht erlangt haben. Musik, Kunst, Literatur. So gäbe es auch hier noch unzählige weitere aufzuzählen. Ich werde mich in meiner Arbeit mit dieser Form der Macht auseinandersetzen: Der Kunst.
Mein Projekt zum Thema Macht ist in diesem Sinne eine Fusion dreier Sparten der Kunst. Ich verbinde die Literatur mit der Malerei und der Musik.
Nachdem ich wusste, zu welchem Thema ich meine Arbeit machen möchte, habe ich mich auf die Suche nach weiterer Inspiration gemacht. Dabei hat mich vor allem die Kombination von Musik und Fantasie sehr interessiert. Es war mir deshalb auch ein Anliegen, das in meiner Arbeit einzubauen. Gerade in Filmen finde ich die Effekte, die mit Filmmusik erzielt werden, sehr faszinierend. Es gibt viele Theorien, die sagen, Horror-Filme wären viel weniger beängstigend, würden sie ohne Musik abgespielt. Musik kann Gefühle und Zustände ohne Worte vermitteln. Sie gibt einem Ort eine Textur und stellt die Szenerie dar. Musik hat so ihrerseits die Möglichkeit eine Geschichte zu erzählen oder eine Welt zu gestalten. Was ich damit sagen möchte ist, dass durch die Kombination von Musik und Literatur bzw. Fantasie eine noch viel grössere Macht entstehen kann. Ich finde Filmmusik deshalb sehr interessant und auch sehr schön auf eine ganz andere Weise, als ich beispielsweise klassische Musik schön finde. Bei klassischer Musik nimmt die Musik den gesamten Saal ein. Sie steht im Mittelpunkt. Dagegen steht bei der Filmmusik stets der Film im Vordergrund. Die Musik gehört lediglich zum Gesamtpaket. Sie hat die Aufgabe ein Ambiente zu schaffen. Diese Atmosphäre bzw. dieser Klangteppich ist es, der mir so gut gefällt. Er hilft einem, komplett in diese nicht reale Welt einzutauchen und lässt sie echt wirken. Ich finde, sobald ein Ort Musik und Geräusche hat, wirkt er auf uns echter. Ohne Musik können wir nicht definieren, wie ein Ort «klingt». In meinen Augen ist der Klang ein zentrales Kriterium unserer Wahrnehmung, wenn auch meist nur unterbewusst. Hat ein Ort einen bestimmten Klang, so beeinflusst das unsere Wahrnehmung des Ortes. Das Ambiente entsteht.
«Ich werde eine Zeitlang durch bedeutende Wirkung auf mein Auge lebhaft ergriffen: Aber – es dauert nicht lange. Es scheint, dass das Auge mir als Sinn der Wahrnehmung nicht genügt.»
Richard Wagner
Zwei Arten von Musik treffen in dieser Galerie aufeinander: Die Filmmusik und die Oper. In der Mitte ist Richard Wagner zu sehen. Gerade rechts von ihm ist sein eigenes Opernhaus, das er selbst als Tempel bezeichnet hatte und vom Fürsten eigens für ihn erbaut worden war abgebildet. Heute noch, findet dort, in Bayreuth, die Bayreuther Festspiele statt, bei denen Wagners Opern zur Aufführung kommen. Auf der linken Seite ist ein Auszug aus «Hedwig’s Theme» aus dem ersten Harry Potter Film von John Williams abgebildet. (Quelle: Internet)
Musik ist ein Faktor, der die erfundene Welt einerseits sehr realistisch werden lässt und sie andererseits noch viel magischer erscheinen lässt.
Für mich ist die Auseinandersetzung mit einem Werk, egal ob Literatur oder Musik, stets ein Abtauchen in diese Welt. Man gibt sich den Worten oder auch den Noten hin. Es zieht einem wortwörtlich in diese Welt hinein. Aus Diesem Grund habe ich es mir zum Ziel gesetzt, eine Abtauch-Oase zu schaffen. Ein Ort, in welchem man sich einer Welt hingeben kann.
Zunächst war es meine Idee, eine Kartonschachtel als geschlossenen, kleinen Raum innen auszugestalten. Die Wände wollte ich mit Szenen aus den Harry Potter Büchern bemalen und so wie eine Art Ausschnitt der Welt von Harry Potter kreieren, in die man abtauchen kann. Es stellte sich aber bereits am Anfang als sehr schwierig heraus, dieses Projekt zu realisieren, da ich keine genügend grosse Kartonschachtel, deren Innenraum gross genug wäre, dass man in ihr sitzen könnte, gefunden hatte. Insofern, da ich keine Ahnung hatte, wie deren Masse schlussendlich sein würden, wusste ich auch nicht, wie gross das Papier sein musste, auf das ich die geplanten Landschaften zeichnen würde (es war mein Plan, diese auf Papiere zu zeichnen und dann an die Schachtelwände zu kleben, sodass es für mich einfacher ginge, die Landschaften zu malen). Ausserdem wurde mir klar, dass ich, würde ich eine Kartonschachtel verwenden, kaum Licht in der Schachtel hätte und im Innenraum Lichter anbringen müsste, sodass man die Zeichnungen überhaupt erkennen würde. Im Besitz möglicher Lichtquellen war ich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht. So musste ich diese Idee ziemlich schnell aufgeben und mich einer anderen Möglichkeit zuwenden. Die Alternative war, mein Bett zu verwenden. Das klingt jetzt sehr komisch, in Bezug auf mein Projekt, deshalb muss ich zunächst die Situation schildern und erklären, wieso dies eine mögliche Alternative war. Ich habe ein Doppelbett, wobei mir der untere Stock als eine Art Leseraum dient. Meistens lese ich auf diesem unteren Bett. Ich habe eine Leselampe auf meinem Bücherregal direkt nebenan, weshalb ich die Möglichkeit zur Beleuchtung hätte. Ausserdem habe ich an der hinteren Wand genügend Platz, ein Bild aufzuhängen. Deshalb bin ich zum Schluss gekommen, dass das eine gute Alternative wäre. Ich gestalte also ein Raum, den ich ohnehin zum Lesen verwende, zu einem Raum um, den ich nach meiner allerliebsten Welt inszeniere. Ich schaffe somit einen Raum, dessen Gestaltung aus einem Buch hervorgeht und der fortan zum Konsumieren neuer Welten, wie auch zum Wiedereintauchen in bereits bekannte Welten dienen wird.
«Very well. He Who Must Not Be Named is coming,» she told the other teachers. Sprout and Flitwick gasped; Slughorn let out a low groan. «Potter has work to do in the castle on Dumbledore’s orders. We need to put in place every protection of which we are capable, while Potter does what he needs to do.»
«You realise, of course, that nothing we do will be able to keep out You-Know-Who indefinitely?» squeaked Flitwick.
«But we can hold him up,» said Professor Sprout.
«Thank you Pomona,» said Professor McGonagall, and between the two witches there passed a look of grim understanding. «I suggest we establish basic protection around the place, then gather our students and meet in the Great Hall. Most must be evacuated, though if any of those who are over-age wish to stay and fight, I think they ought to be given the chance.»
«Agreed,» said Professor Sprout, already hurrying towards the door. «I shall meet you in the Great Hall in twenty minutes with my house.» And as she jogged out of sight, they could hear her muttering, «Tentacula. Devil’s Snare. And Snargaluff pods… yes, I’d like to see the Death Eaters fighting those.»
«I can act from here,» said Flitwick, and although he could barely see out of it, he pointed his wand through the smashed window and started muttering incantations of great complexity. Harry heard a weird rushing noise, as though Flitwick had unleashed the power oft the wind into the grounds.
J.K. Rowling, 2007, Harry Potter and the Deathly Hallows
Schaffung von Raum, Bild und Ambiente
Musik für mein Ambiente
Die Musik, für die ich mich entschieden habe ist «Isle of the Dead» von Sergej Rachmaninoff. Ich finde, diese Werk passt wie zugeschnitten auf die Szene, die ich darstellen möchte. Ich finde das Werk ausserdem faszinierend. Es ist sehr düster, was ja auch nicht weiter verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass es von einer Toteninsel handelt. Dieses Düstere gibt dem Gesamten eine Tiefe. Modulationen und Dur-Akkorde kommen so noch viel stärker zur Geltung und sind wie ein Lichtblick. Auch diese Lichtblicke sind für meine Szene sehr wichtig, denn es ist ja keineswegs so, als wäre alles schon vorbei zu dem Zeitpunkt. Es gibt noch Hoffnung.
Abbildung 1, Die Toteninsel, 3. Version, 1883, Arnold Böcklin, aus Wikipedia
Prozess
Künstler und Musiker
Narek Hakhnazaryan (Cellist)
Er ist einer meiner Idole und ich finde seine Spielweise absolut genial. Sie inspiriert mich jeden Tag an meiner eigenen Technik zu feilen, weswegen dieser Cellist definitiv eine Inspiration für dieses Projekt, bestehend aus einer Kombination von Literatur und Musik, ist.
John Williams
Komponist, Dirigent, Produzent von Film- und Orchestermusik
Einer der weltweit bekanntesten und einflussreichsten Filmmusikkomponisten
Er komponierte die Musik zu den ersten drei Harry Potter Filmen. Darunter ist auch «Hedwig’s Theme» das weltberühmt wurde.
Ennio Morricone
Italiensicher Komponist, Oscarpreisträger
Er komponierte die Musik zu über 500 Filmen.
Unter anderem komponierte er die berühmte Melodie zu «cinema paradiso». Diese finde ich absolut herzzerreissend schön und empfehle allen, die sie noch nie gehört haben, diese Melodie zu hören.
Yo-Yo Ma (Cellist)
Vor allem seine Interpretation von «Le cynge» von Camille Saint-Saens gefällt mir extrem gut. Abgesehen davon ist er ein herausragender Cellist.
Für mich ist der Schwan von Saint-Saens ein sehr atmosphärisches und magisches Stück. Deshalb inspirierte mich seine Interpretation ebenfalls zu dieser Arbeit.
Ennio Morricone
Arbeitsschritte
Bild (an der Wand hinter meinem Bett)
Skizze
Vorzeichnen mit Bleistift
Wasserfarben
Glitzerstift
Umgebung (Raum gestalten ausgehend von meinem Bett)
Vorhang in Form von grossem blauen Tuch am Bett befestigen, sodass der Innenraum selbst abgedunkelt wird.
Blaue Decke und blaue/schwarze Kissen etc.
Bild an der hinteren Wand des Bettes montieren
Lichtquelle evtl. mit Tuch (Blau) abdecken, sodass sie nicht zu hell ist und den Raum mit einem magischen Licht erhellt. (In den Harry Potter Büchern ist ein Zauberspruch «Lumos». Dieser lässt am vorderen Ende des Zauberstabs ein Licht erscheinen, das den ganzen Raum in ein bläuliches Licht taucht.)
Ich startete mit dem Bild. Ich habe Wasserfarben verwendet und ich bin mit der Wirkung sehr zufrieden. Es ging mit den Wasserfarben sehr gut und im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich Wasserfarben verwendet habe. Das einzige Problem dabei war, dass der Himmel, sowie auch der Wald viel zu hell waren, im Angesicht der Tatsache, dass die Szene, die ich darstellen wollte, bei Nacht ist. Deshalb musste ich am Schluss den Himmel und Wald mit schwarzem Farbstift übermalen, sodass es nun wenigstens ein bisschen dunkler wirkt. Das gab dem Himmel aber auch eine gewisse Struktur, da ich mit dem Farbstift so grossflächig wie möglich arbeitete. Diese Struktur gefällt mir sehr. Ich finde, dass sie das Bild in einer Weise verschönert und interessanter macht. Ich habe für mein Bild also zwei unterschiedliche Techniken verwendet. Auch habe ich für den Schutz-Schild rund um Hogwarts, Glitzerstifte verwendet, um dieses Magische darzustellen. Ich habe zu Hause allerdings nur kleine Glitzerstifte, weswegen ich schliesslich möglichst viel Farbe aus ihnen heraus auf das Bild gepresst habe und die Farbe mit einem Pinsel verteilt habe. Das ist sicherlich nicht die professionellste Technik, und es brauchte auch Unmengen Glitzerstifte, bevor man den Glitzer überhaupt erkennen konnte, aber ich bin mit der Wirkung sehr zufrieden und denke, dass die Wirkung das erzielt, was ich damit aussagen wollte.
Hier findet sich ein Bild meines Arbeitsprozesses während des malen des Bildes. Das Video zu meinem Arbeitsprozess ist für meine Klasse auf Teams einsehbar.
Ich habe eine Decke und ein grosses Stoffstück (einst Teil eines Vorhangs) verwendet, um das gesamte Bett damit einzuhüllen. Das Bild habe ich an der Rückwand aufgehängt. Leider habe ich aber die Wand grösser eingeschätzt, weshalb man vom Bild in aufgehängter Form, den unteren Teil mit dem Wald nicht erkennen kann. Dennoch wirkt es in meinen Augen sehr gut und erfüllt den Zweck vollkommen. So ist es mir gelungen den inneren Raum abzudunkeln. Die Lampe, die den Innenraum beleuchtet, lässt den Raum von aussen sehr magisch wirken und erlaubt es im Innenraum zu lesen.
Hier ist ein Ausschnitt meines Bildes. Es bildet den Kern meiner Arbeit.
Hier sieht man einen Teil des Innenraums mit der Innendekoration.
Mein Ziel war es vorderhand, eine Leseatmosphäre zu kreieren, die es einem erlauben würde, komplett an einen Ort transportiert zu werden, nicht nur gedanklich, sondern physisch. Meine Arbeit besteht aus der Installation dieses Raumes, dem Bild, das ich dafür gemalt habe und einem Soundtrack mit Musik und Hintergrundgeräuschen, der das Ambiente schafft. Die Fusion von Musik, Kunst und Literatur ist mir in diesem Sinne gelungen und ich bin mit dem Endergebnis zufrieden.
«Ah music,» he said, wiping his eyes. «A magic beyond all we do here!»
J. K. Rowling, Harry Potter and the Philosopher’s Stone
Es gäbe so viele Dinge, die man nicht mit Macht als negativen Begriff in Verbindungen setzen müsste, wäre da nicht der Mensch. Andererseits gibt es auch unzählige Dinge, die nur dank dem Menschen Macht erlangt haben. Musik, Kunst, Literatur. So gäbe es auch hier noch unzählige weitere aufzuzählen. Ich werde mich in meiner Arbeit mit dieser Form der Macht auseinandersetzen: Der Kunst.
Mein Projekt zum Thema Macht ist in diesem Sinne eine Fusion dreier Sparten der Kunst. Ich verbinde die Literatur mit der Malerei und der Musik.
Nachdem ich wusste, zu welchem Thema ich meine Arbeit machen möchte, habe ich mich auf die Suche nach weiterer Inspiration gemacht. Dabei hat mich vor allem die Kombination von Musik und Fantasie sehr interessiert. Es war mir deshalb auch ein Anliegen, das in meiner Arbeit einzubauen. Gerade in Filmen finde ich die Effekte, die mit Filmmusik erzielt werden, sehr faszinierend. Es gibt viele Theorien, die sagen, Horror-Filme wären viel weniger beängstigend, würden sie ohne Musik abgespielt. Musik kann Gefühle und Zustände ohne Worte vermitteln. Sie gibt einem Ort eine Textur und stellt die Szenerie dar. Musik hat so ihrerseits die Möglichkeit eine Geschichte zu erzählen oder eine Welt zu gestalten. Was ich damit sagen möchte ist, dass durch die Kombination von Musik und Literatur bzw. Fantasie eine noch viel grössere Macht entstehen kann. Ich finde Filmmusik deshalb sehr interessant und auch sehr schön auf eine ganz andere Weise, als ich beispielsweise klassische Musik schön finde. Bei klassischer Musik nimmt die Musik den gesamten Saal ein. Sie steht im Mittelpunkt. Dagegen steht bei der Filmmusik stets der Film im Vordergrund. Die Musik gehört lediglich zum Gesamtpaket. Sie hat die Aufgabe ein Ambiente zu schaffen. Diese Atmosphäre bzw. dieser Klangteppich ist es, der mir so gut gefällt. Er hilft einem, komplett in diese nicht reale Welt einzutauchen und lässt sie echt wirken. Ich finde, sobald ein Ort Musik und Geräusche hat, wirkt er auf uns echter. Ohne Musik können wir nicht definieren, wie ein Ort «klingt». In meinen Augen ist der Klang ein zentrales Kriterium unserer Wahrnehmung, wenn auch meist nur unterbewusst. Hat ein Ort einen bestimmten Klang, so beeinflusst das unsere Wahrnehmung des Ortes. Das Ambiente entsteht.
Musik ist ein Faktor, der die erfundene Welt einerseits sehr realistisch werden lässt und sie andererseits noch viel magischer erscheinen lässt.
Für mich ist die Auseinandersetzung mit einem Werk, egal ob Literatur oder Musik, stets ein Abtauchen in diese Welt. Man gibt sich den Worten oder auch den Noten hin. Es zieht einem wortwörtlich in diese Welt hinein. Aus Diesem Grund habe ich es mir zum Ziel gesetzt, eine Abtauch-Oase zu schaffen. Ein Ort, in welchem man sich einer Welt hingeben kann.
Zunächst war es meine Idee, eine Kartonschachtel als geschlossenen, kleinen Raum innen auszugestalten. Die Wände wollte ich mit Szenen aus den Harry Potter Büchern bemalen und so wie eine Art Ausschnitt der Welt von Harry Potter kreieren, in die man abtauchen kann. Es stellte sich aber bereits am Anfang als sehr schwierig heraus, dieses Projekt zu realisieren, da ich keine genügend grosse Kartonschachtel, deren Innenraum gross genug wäre, dass man in ihr sitzen könnte, gefunden hatte. Insofern, da ich keine Ahnung hatte, wie deren Masse schlussendlich sein würden, wusste ich auch nicht, wie gross das Papier sein musste, auf das ich die geplanten Landschaften zeichnen würde (es war mein Plan, diese auf Papiere zu zeichnen und dann an die Schachtelwände zu kleben, sodass es für mich einfacher ginge, die Landschaften zu malen). Ausserdem wurde mir klar, dass ich, würde ich eine Kartonschachtel verwenden, kaum Licht in der Schachtel hätte und im Innenraum Lichter anbringen müsste, sodass man die Zeichnungen überhaupt erkennen würde. Im Besitz möglicher Lichtquellen war ich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht. So musste ich diese Idee ziemlich schnell aufgeben und mich einer anderen Möglichkeit zuwenden. Die Alternative war, mein Bett zu verwenden. Das klingt jetzt sehr komisch, in Bezug auf mein Projekt, deshalb muss ich zunächst die Situation schildern und erklären, wieso dies eine mögliche Alternative war. Ich habe ein Doppelbett, wobei mir der untere Stock als eine Art Leseraum dient. Meistens lese ich auf diesem unteren Bett. Ich habe eine Leselampe auf meinem Bücherregal direkt nebenan, weshalb ich die Möglichkeit zur Beleuchtung hätte. Ausserdem habe ich an der hinteren Wand genügend Platz, ein Bild aufzuhängen. Deshalb bin ich zum Schluss gekommen, dass das eine gute Alternative wäre. Ich gestalte also ein Raum, den ich ohnehin zum Lesen verwende, zu einem Raum um, den ich nach meiner allerliebsten Welt inszeniere. Ich schaffe somit einen Raum, dessen Gestaltung aus einem Buch hervorgeht und der fortan zum Konsumieren neuer Welten, wie auch zum Wiedereintauchen in bereits bekannte Welten dienen wird.
Schaffung von Raum, Bild und Ambiente
Musik für mein Ambiente
Die Musik, für die ich mich entschieden habe ist «Isle of the Dead» von Sergej Rachmaninoff. Ich finde, diese Werk passt wie zugeschnitten auf die Szene, die ich darstellen möchte. Ich finde das Werk ausserdem faszinierend. Es ist sehr düster, was ja auch nicht weiter verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass es von einer Toteninsel handelt. Dieses Düstere gibt dem Gesamten eine Tiefe. Modulationen und Dur-Akkorde kommen so noch viel stärker zur Geltung und sind wie ein Lichtblick. Auch diese Lichtblicke sind für meine Szene sehr wichtig, denn es ist ja keineswegs so, als wäre alles schon vorbei zu dem Zeitpunkt. Es gibt noch Hoffnung.
Abbildung 1, Die Toteninsel, 3. Version, 1883, Arnold Böcklin, aus Wikipedia
Prozess
Künstler und Musiker
Er ist einer meiner Idole und ich finde seine Spielweise absolut genial. Sie inspiriert mich jeden Tag an meiner eigenen Technik zu feilen, weswegen dieser Cellist definitiv eine Inspiration für dieses Projekt, bestehend aus einer Kombination von Literatur und Musik, ist.
Arbeitsschritte
Bild (an der Wand hinter meinem Bett)
Umgebung (Raum gestalten ausgehend von meinem Bett)
Ich startete mit dem Bild. Ich habe Wasserfarben verwendet und ich bin mit der Wirkung sehr zufrieden. Es ging mit den Wasserfarben sehr gut und im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich Wasserfarben verwendet habe. Das einzige Problem dabei war, dass der Himmel, sowie auch der Wald viel zu hell waren, im Angesicht der Tatsache, dass die Szene, die ich darstellen wollte, bei Nacht ist. Deshalb musste ich am Schluss den Himmel und Wald mit schwarzem Farbstift übermalen, sodass es nun wenigstens ein bisschen dunkler wirkt. Das gab dem Himmel aber auch eine gewisse Struktur, da ich mit dem Farbstift so grossflächig wie möglich arbeitete. Diese Struktur gefällt mir sehr. Ich finde, dass sie das Bild in einer Weise verschönert und interessanter macht. Ich habe für mein Bild also zwei unterschiedliche Techniken verwendet. Auch habe ich für den Schutz-Schild rund um Hogwarts, Glitzerstifte verwendet, um dieses Magische darzustellen. Ich habe zu Hause allerdings nur kleine Glitzerstifte, weswegen ich schliesslich möglichst viel Farbe aus ihnen heraus auf das Bild gepresst habe und die Farbe mit einem Pinsel verteilt habe. Das ist sicherlich nicht die professionellste Technik, und es brauchte auch Unmengen Glitzerstifte, bevor man den Glitzer überhaupt erkennen konnte, aber ich bin mit der Wirkung sehr zufrieden und denke, dass die Wirkung das erzielt, was ich damit aussagen wollte.
Ich habe eine Decke und ein grosses Stoffstück (einst Teil eines Vorhangs) verwendet, um das gesamte Bett damit einzuhüllen. Das Bild habe ich an der Rückwand aufgehängt. Leider habe ich aber die Wand grösser eingeschätzt, weshalb man vom Bild in aufgehängter Form, den unteren Teil mit dem Wald nicht erkennen kann. Dennoch wirkt es in meinen Augen sehr gut und erfüllt den Zweck vollkommen. So ist es mir gelungen den inneren Raum abzudunkeln. Die Lampe, die den Innenraum beleuchtet, lässt den Raum von aussen sehr magisch wirken und erlaubt es im Innenraum zu lesen.
Mein Ziel war es vorderhand, eine Leseatmosphäre zu kreieren, die es einem erlauben würde, komplett an einen Ort transportiert zu werden, nicht nur gedanklich, sondern physisch. Meine Arbeit besteht aus der Installation dieses Raumes, dem Bild, das ich dafür gemalt habe und einem Soundtrack mit Musik und Hintergrundgeräuschen, der das Ambiente schafft. Die Fusion von Musik, Kunst und Literatur ist mir in diesem Sinne gelungen und ich bin mit dem Endergebnis zufrieden.