Geld – Echter Wert oder nur Schein

Der Grundlegende Gedanke hinter meiner Arbeit zum Thema «Macht des Geldes» ist der immer mehr verblassende Realitätsbezug des Geldes. War früher noch ein Mensch reicher als sein Nachbar, wenn er ein grösseres Feld oder mehr Goldmünzen im Keller besass, ist heute der Nachbar wohlhabender, weil er Anteile an Unternehmen an der Börse besitzt oder in Staatsanleihen investiert. Das Phänomen der Auftrittsweise des Geldes hat sich im Laufe unserer Zivilisation stark verändert – von echten, greifbaren Dingen wie Münzen oder Goldstücken hin zu Gespinsten, die scheinbar aus der Luft gegriffen sind: Kryptowährungen, Aktien oder beschrifteten Plastikstücken- Kreditkarten. Der nachfolgende Comic soll hierbei als Illustration dienen.

Prozess

  1. Absicht 

Der Grundlegende Gedanke hinter meiner Arbeit zum Thema «Macht des Geldes» ist der immer mehr verblassende Realitätsbezug des Geldes. War früher noch ein Mensch reicher als sein Nachbar, wenn er ein grösseres Feld oder mehr Goldmünzen im Keller besass, ist heute der Nachbar wohlhabender, weil er Anteile an Unternehmen an der Börse besitzt oder in Staatsanleihen investiert. Das Phänomen der Auftrittsweise des Geldes hat sich im Laufe unserer Zivilisation stark verändert – von echten, greifbaren Dingen wie Münzen oder Goldstücken hin zu Gespinsten, die scheinbar aus der Luft gegriffen sind: Kryptowährungen, Aktien oder beschrifteten Plastikstücken- Kreditkarten. 

1.1 Recherchen zu Symbolik 

Dies sind scheinbar moderne Konzepte, dabei ist die Idee einer Repräsentation von Hab und Gut durch etwas anderes, sei es jetzt eine Münze oder eine Kreditkarte, uralt. Eine kurze Zusammenfassung meiner Recherchen über die Geschichte des Geldes: 

Der Ursprung des Geldes liegt soweit zurück, dass die Geschichtsschreibung ihn nicht zu erfassen mag: schon in der Jungsteinzeit begann offenbar der Prozess der Substitution von Besitz durch Muscheln oder Steine. 

Im Altertum beispielsweise entwickelte sich das Interessante Konzept von Steingeld: Dieses wird in Staaten des Südpazifiks heute noch als Zahlungsmittel akzeptiert. 

 Kostbare Metalle, Gold Silber oder Kupfer beispielsweise, etablierten sich dank ihrer Seltenheit und Haltbarkeit bis zur Antike als Geld. Diese materialisierten sich bald in Griechenland und ganz Europa in Form von Münzen. Nach Zusammenbruch des Weströmischen Reiches wurden bis in 13. JH in Europa noch antike Münzen verwendet, da erst Karl der Grosse stabile Währungsstandards zu wiederherstellen vermochte.  

Münzen aus Metall blieben bis in die Neuzeit trotz Wertschwankungen die primäre Zahlungsform in Europa. Erst im 17. JH etablierte sich der Zahlungsverkehr mit Papiergeld. Dieses entstand während der Song- Dynastie in China bereits im 11. JH. Parallel wurde auch das Buchgeld, also Geld in Form von Notationen in der Buchhaltung, populär. 

Der nächste wichtige Schritt zur Moderne wurde mit der Etablierung grosser Zentralbanken im 19. JH getan, welche sich mit ihren Währungen bis ca. 1970 am Goldstandard orientierten. Heutzutage wird der Geldwert mit anderen politischen Mitteln, beispielsweise Steuern, stabilisiert. 

1.2 Fragen 

Die nun gewonnenen Erkenntnisse werfen zahlreiche Fragen auf: Wie wird Geld in der Zukunft aussehen? Würden unsere Vorfahren das Konzept unseres modernen Geldes überhaupt verstehen? Dasselbe gilt für andere Kulturen- wer bis vor kurzem noch eine Muschel gegen 2 Kamele getauscht hat, dem muss das Konzept von Bargeldlosem Geldtransfer befremdlich vorkommen. 

1.3 Konklusion 

Meine Absicht gilt also dem Aufzeigen des Realitätsverlustes unserer Währungen. Schon lange können wir unser Vermögen nicht mehr anfassen wie damals. Geld bewegt sich mittlerweile auf einer ganz anderen Ebene, manchmal stehen sogar nur noch Zahlen auf einem Bildschirm. Wenn man darüber nachdenkt, ist dieses für uns doch alltägliche Konzept absurd- etwas, was mir gehört, ist gar nicht wirklich da- das mutet beinahe esoterisch an. 

  1. Vorgehen 

Die Idee eines Comics für das Aufzeigen meiner Fragestellung gefiel mir früh. Beim Versuch, das Konzept der Symbolik in einen humoristischen Kontext einzubringen, beschloss Ich, mich an folgende grundlegende Allegorien/ Symbole zu halten: 

Der Steinzeitmann: Ur-Symbol unserer Vorfahren, einfacher und primitiver nicht vorstellbar. Quasi eine Rohfassung des Menschen. Entsprechend die Verwirrung bei der Konfrontation mit modernen Konzepten. 

Die Banknote: Ich entschied mich dazu, die Banknote als Symbol zu verwenden, weil sie in der westlichen Moderne das klassische Symbol von Geld ist, weiterhin ist das Verwenden von Papier, um etwas wertvolles darzustellen, ironisch. 

Ich zeichnete den Comic auf gewöhnliches Papier, welches ich auf ein etwas festeres im A3 Format klebte, auf. Ich hielt mich an Bleistift und Buntfarben, beschloss weiterhin, die Formen einfach und klar zu halten. Die Einfärbung weniger zentraler Elemente lenkt den Fokus auf das Geschehen im Mittelpunkt der Handlung. So würden beispielsweise zu viele Farben die Aufmerksamkeit nur ablenken. Im klassischen Comicstil werden bestimmte Proportionen der Protagonisten verzerrt und überdeutlicht, dies ermöglicht auch bei einem seltenen Eingreifen des Erzählers in die Handlung ein grundlegendes Verstehen, um wen oder was es sich handelt. 

Beim Zeichnen der Figuren liess ich mich teilweise von Willy Lambils Zeichnungen in Les Tuniques Bleues inspirieren. 

  1. Weiterentwicklung, Reflexion, Sonstiges 

Im Laufe der Arbeit, abgesehen davon, dass ich viel über Geld, dessen Geschichte und Wahrnehmung im Gesellschaftlichen Kontext erfuhr, lernte ich zum ersten Mal ein wenig über das Zeichnen von Comics, was sie unterscheidet von anderen Werken usw. Meiner Meinung nach ist die «Message» der Fragestellung relativ gut zu erkennen, leicht kommt der Leser auf ähnliche Überlegungen. Ich war stets versucht, den Ton des Comics humorvoll zu halten und mit einer gewissen Leichtigkeit zu versehen, ohne dabei zu gross vom zentralen Thema abzulenken. Bewusst setzte ich dabei auf Nahaufnahmen des Geschehens, verwendete nur zweimal szenisch anmutende Elemente. Schwierig war allerdings, das Papier so aufzukleben, dass es möglichst wenig Falten bekommt, welche auf den Fotos ja so klar herausstechen. Auch musste ich den Comic etwas kürzen, um nicht zu sehr von der «Pointe» wegzugehen. Bei der Recherche arbeitete ich primär mit dem Internet sowie mit den selbst gemachten Bildern aus Luzern. Diese verlief gut, sobald ich ein konkretes Thema gefunden hatte- von da war es nicht weit bis zur zündenden Idee. Vorher allerdings fiel es mir schwer, mich zu konkretisieren. 

3.1 Mögliche Weiterführungen meiner Fragestellung& des Comics 

Machtelemente sind im Comic nicht nur in Form von Geld, sondern in unserer Zivilisation und unserer Macht über die Natur enthalten: Die westliche Grossstadt im Vergleich zu den Jägern und Sammlern der Steinzeit, die den Elementen komplett unterworfen sind. 

Verleitet die Symbolische Darstellung von Geld zur vermehrten Ausgabe? Statt einer Goldmünze liegt jetzt die Kreditkarte in der Hand- es ist womöglich schwieriger, den realen Wert so abzuschätzen. 

Wie sieht die Zukunft unserer Währungen aus? 

Künstlerische Position

Won Park ist ein Künstler aus Korea, der in den USA lebt und aus Banknoten Origami faltet. Er kam auf die Idee, als er gelangweilt in der Schule war und nichts anderes zur Hand hatte.

Won Park lernte schon im Kindesalter das Falten mit Papier- weil seine Eltern zu arm für richtiges Spielzeug waren. Nun faltete er mit den Geldscheinen, die ihm also früher fehlten. 

 Er bringt das Papiergeld in seine Anfangsform zurück, sieht nicht den symbolischen, sondern den materiellen Wert des Scheins und faltet ihn so, als wäre auch er nur ein Stück wertloses Papier. Genau das wird auch in meinem Comic aufgezeigt: die eigentliche Wertlosigkeit unseres modernen Geldes.